Lisa Raves künstlerische Praxis untersucht die Nachwirkungen des Kolonialismus, ökologische Ausbeutung und kulturelles Gedächtnis. Ihre Arbeiten verbinden häufig Video, Fotografie, Klang und Archivrecherche, um überlieferte Narrative zu hinterfragen und die Verflechtungen zwischen ökologischer Zerstörung und imperialer Geschichte offenzulegen.
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Ausgehend von ihrer eigenen Familiengeschichte begann Lisa ihre Residency mit der Recherche zu sieben ethnografischen Objekten aus Samoa, die ihr Großgroßonkel – ein Offizier der Kaiserlichen Marine im 19. Jahrhundert – entwendet und später dem MARKK Museum in Hamburg gestiftet hatte. Diese Objekte bildeten den konzeptuellen Ausgangspunkt für ihr fortlaufendes videobasiertes Projekt, das die koloniale Vergangenheit Deutschlands mit den heutigen klimatischen Verwundbarkeiten Samoas verknüpft. Während ihres viermonatigen Aufenthalts in Samoa arbeitete Lisa mit Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Umweltpraktiker*innen zusammen.
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Im Austausch mit SPREP erkundete sie Strategien zur Klimaanpassung, traditionelles ökologisches Wissen und die Rolle regionaler Governance-Strukturen. Zudem setzte sie sich kritisch mit Fragen der Repräsentation, Autorschaft und des Extraktivismus in der Kunstproduktion auseinander – auf der Suche nach gerechteren und stärker verwurzelten Formen der Zusammenarbeit. Ihre Residency legte den Grundstein für ein visuelles Essay, das Archivmaterial, persönliche Narrative und filmische Begegnungen miteinander verwebt – und Fragen nach Restitution, Resilienz sowie unserem Verhältnis zu Ort, Geschichte und Miteinander im Kontext des Klimawandels aufwirft.